FAQ

CHALLENGE.3W ist ein digitales System für Erfassung, Analyse und Auswertungen von Freikämpfe in historischen europäischen Kampkünsten (HEMA). Das System wird durch Martin Lümkemann (D) und Henrik Gyarmati (H) entwickelt und betreut. Er besteht aus folgende Hauptkomponenten: Erfassung von Zweikampfergebnissen mittelt QR-Codes oder manuell. Übertragung und Speicherung alle Ergebnisse direkt in eine Cloud basierten Datenbank. Statistische Auswertungen und Ranglisten der Ergebnisse nach eine frei konfigurierbaren Matrix sowie die direkte Live-Anzeige der wichtigsten statistischen Werte während eines Events wie z.B. ein Turnier. Mehr dazu hier: INFO

CHALLENGE = Herausforderung
3W = ist eine Abkürzung für unsere Fechtverein Drey Wunder e.V.

Ja und Nein. CHALLENGE.3W wird aktuell für einzelnen Events (=Turniere) eingesetzt (siehe HEMA.CHALLENGE) und liefert am Ende Auswertungen auf deren Grundlage dann eine Sieger gekürt wird. In diese Turniermodus hat das System enorme Vorteile durch die Betreuung- und Kontaktlose Erfassung durch QR-Codes und durch die Live-Anzeigen der Daten. CHALLENGE.3W ist aber auch für mehrere Kämpfe (100+) ausgelegt und liefert in zeitlichen Verlauf noch zuverlässigere und nachhaltigere Daten.

Das Ziel eines jeden HEMA-Kampfkünstlers ist durch Training, Übung und Forschung in einem sportlichen Freikampf mit Schutzausrüstung und möglichst wenig Regeln erfolgreich zu „überleben“. Hauptziel dieses Systems ist die eigene fechterische Entwicklung bei den Freigefechten zu beobachten und zu analysieren. Aufgrund der gewonnen Daten lassen sich gezielte individuelle Trainingspläne entwickeln um vorhandene Defizite auszugleichen oder weniger ausgeprägte Fähigkeiten verstärken.

Einerseits sollte es so einfach wie möglich zu bedienen sein, d.h. möglichst ohne Schiedsrichter, Protokollanten, Listenführer, usw. auskommen, andererseits sollte es so viele und komplexe Informationen wie möglich liefern, z.B. Auswertungen und Vergleiche auch im zeitlichen Verlauf, und (nicht) zuletzt sollte das System auch nach längerer Zeit einen Anreiz bieten.

Aktuell noch nicht. Das System basiert zurzeit auf dem Sogenannten HALAG.3W-Regelwerk. Diese Regeln basieren auf dem sogenannten HALAG-Regelwerk (CC BY-SA 3.0 DE) das von Marcus Hampel und Tobias Wenzel entwickelt und niedergeschrieben wurde. Die Regeln sind bewusst schlicht und zeigen eine gewisse Radikalität. Es gibt keine Gewinner, nur Überlebende. Die einzige Trophäe oder der einzige Preis ist es am Leben zu bleiben, am besten unverletzt. 

Einfach. Jeder Fechter besitzt drei, eigens für ihn ausgestellte Wertungsmarken. Dabei steht die grüne Wertungsmarke für den Status„UNVERLETZT“, die gelbe Wertungsmarke für “VERWUNDET” und die rote Wertungsmarke für „TOD“. Alle Wertungsmarken tragen einen QR-Code in dem der Name des Kämpfers, der jeweilige Status und weitere Informationen kodiert wurden.

Diese Wertungsmarken trägt jeder Kämpfer mit einer flexiblen Schnur an seiner Fechtjacke, Hose, etc. und zieht nach dem Kampf die benötigte Marke nach vorne zum Scanner und scannt es ein. Dazu reicht zum Beispiel ein internetfähiges Mobiltelefon mit einer installierten App zum Erfassen von QR-Codes. Schnell, einfach und eindeutig. Damit mehr gekämpft und weniger verwaltet wird.

Die eingesammelten Informationen und das datenbankbasierte Auswertungssystemermöglichen uns eine verhältnismäßig komplexe Analyse. Es können damit anschauliche Aussagen über die eigenen Fähigkeiten getroffen werden. Ebenfalls kann man sich das Ganze als grafisch aufbereitete Kurvenverläufe ausgeben lassen. Berechnet werden dabei u.a. die Anteile der einzelnen Status (tot -verwundet - unverletzt), eine prozentuale Überlebenswahrscheinlichkeit sowie z.B. die Kontinuität der Leistung. Diese Werte gilt es zu verbessern.

Einfach. Wer mehr kämpfe unverletzt überlebt hat ist nach unsere Definition nach der bessere Fechter. Bei eine einzelnen Event (=Turnier) aber nur an diesen Tag, zwischen der aktuelle Teilnehmer, mit der vorhandene Waffen, usw. Diese Ergebnisse wiederspiegeln keineswegs eine Art universellen „können“ in Fechten, dazu sind die Voraussetzungen stets eine andere. In zeitlichen Verlauf nach mehreren Events können wir aber klare Tendenzen erkennen und visuell darstellen und somit einzelne fechterische Fähigkeiten verbessern.

Nein. Hier geht es erst so richtig los. Wie bringe ich Menschen dazu spröde Zahlen und Statistiken als Motivation oder gar als Selbstkritik zu sehen? Das Zauberwort heißt Gamification. Die im Kampf errungenen Punkte werden in unserem System zu Erfahrungspunkten (XP) , daraus resultierend entsteht eine Rangtabelle, besondere Fähigkeiten, Auszeichnungen, Wanderpokale und Quests werden vergeben und wer sich jetzt an diverse Rollenspiele erinnert fühlt liegt hier Gold richtig. Es entsteht eine Art Rollenspiel, bei dem aber jeder Mitspieler vom Sofa aufstehen, die Chip Tüte und den Controller zur Seite legen und in der Fechthalle mit richtigen Menschen nach möglichst realistischen Regeln kämpfen, siegen oder verlieren muss.

Bei der Vergabe von Erfahrungspunkten, Fähigkeiten und Auszeichnungen gibt aber nicht die Fantasie den Ton an, sondern reale fechterische Eigenschaften die es zu entwickeln oder zu verbessern gilt.Das alles ist aber bei einem einzelnen Event (=Turnier) nicht möglich. Nur in Verbindung mit eine Geschlossene Nutzergruppe und in zeitlichen Verlauf. Ideal für Vereine und andere HEMA-Gruppen mit dem Ziel persönliche fechterische Entwicklungen zu beobachten und zu steuern.

Ja. Das System basiert auf Ehrlichkeit. Es gibt keine Schiedsrichter und auch keine Videoaufnahmen um ein Ergebnis zu revidieren. Aus diesem Grund werden Treffer nur von dem oder der GETROFFENEN gewertet (oder ignoriert). Wie ehrlich jeder seine eigenen erlittenen Verletzungen anzeigt muss jeder selbst mit seinem eigenen Gewissen vereinbaren. Dieses Risiko lässt sich natürlich Problemlos durch der Einsatz einen erfahrenen Hauptkampfrichter minimieren.

Ja, das kannst du. Beispiel: Wenn jemand einen potentiell tödlichen Kopftreffer kassiert diesen aber nicht signalisiert (d.h. den Kampf nicht unterbricht, usw.) In diesem Fall hat er entweder subjektiv wirklich keinen Treffer mitbekommen. Dies wäre eine fechterische Fehldeutung, kann jedem passieren und sollte vom Gegner -nach dem Kampf- zumindest angesprochen werden. Oder denn Treffer bewusst ignoriert um seine eigenen Ergebnisse und Statistiken zu verbessern.

Hiermit beweist der Fechter leider, dass er den Grundsatz unserer Kampfkunst und das System CHALLENGE.3W (noch) nicht verstanden hat. Ehrlichkeit und Mut zu den eigenen Fehlern muss hier im Vordergrund stehen. Egoismus, Selbstüberschätzung,Ungerechtigkeit, wenn sie nicht behoben werden, verhindern den Fortschritt auf unserem Weg.

Sicher. Wenn Du unser gesamtes System inkl. Freikampf, Erfassung, statistische Auswertungen und Reports ausprobieren möchtest, empfehlen wir Dir einen Besuch bei unserem Fechtverein in Bielefeld. Der Verein richtet immer wieder einen durch CHALLENGE.3W unterstützten KAMPFTAGe aus, in der auch externe Teilnehmer das System ausprobieren können. Dabei können wir problemlos jeder externe Teilnehmer in System als Gastfechter mit aufnehmen. Diejenige bekommt eine eigene Gastmarke und eine eindeutige ID in unser System. Wer unserem System nutzt, sieht seine Ergebnisse live auf unseren Auswertungsmonitor und bekommt einige Tage nach der Veranstaltung einen ausführlichen digitalen Bericht über seine Kämpfe, inkl. Statistiken. 

Wenn Du nicht mitmachen kannst oder nur einfach kurz schauen möchtest was registrierte Teilnehmer bei CHALLENGE.3W erwartet benutze bitte unsere Demozugang. Der Demozugang ermöglicht Dir, einen ersten Eindruck über unsere „Boards“ zu erhalten. Das Demosystem ist bereits vorkonfiguriert und mit Testdaten befüllt. Die Zugangsdaten werden in Kürze hier veröffentlicht.

CHALLENGE.3W von Henrik Gyarmati und Martin Lümkemann ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung - Nicht-kommerziell -Weitergabe untergleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz. Hier erfahren Sie mehr über diese Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0 Der Lizenz erstreckt sich auf alle Abbildungen, Bezeichnungen, etc. in Zusammenhang mit CHALLENGE.3W. Der Software-Quellcode zur sammeln, auswerten und anzeigen von Daten ist hierbei jedoch NICHT inbegriffen. Hier hält Herr Martin Lümkemann alle Rechte.

Was ist HEMA?

Als Historische Kampfkünste (auch HEMA genannt, von englisch Historical European martial arts) bezeichnen sich Kampftechniken, die in Europa vom 13. bis zum 17. Jahrhundert verbreitet waren. Die historischen europäischen Kampfkünste umfassen neben den Disziplinen des europäischen Mittelalters mit Schwertern, Dolchen, Stangenwaffen oder dem Ringen auch Systeme der Neuzeit mit dem Rapier, verschiedenen Degen und Säbeln.

Was ist ein HEMA-Freikampf?

Unter „HEMA-Freikampf“ versteht man eine sportliche Auseinandersetzung zweier Fechter die mit geeigneten Schutzausrüstung und Stumpfe Schwerter frei, also ohne abgesprochene Aktionen gegeneinander Kämpfen. Bei der Wertung gibt es unterschiedliche Systeme, eines davon ist der in unserem System eingesetzte 3W-HALAG-Regel. CHALLENGE.3W basiert also auf diese Kampfregeln. Gekämpft wird mit vollem Kontakt.

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